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(de) Germany, Die Platform: Anarchistische Erklärung zum 8. März: Die Ketten sprengen für die feministische Revolution! (ca, en, it, pt, tr)[maschinelle Übersetzung]
Date
Sun, 31 Mar 2024 08:24:56 +0300
Wie jedes Jahr erheben wir am 8. März unsere Stimmen in entschlossener
Solidarität mit Frauen, Lesben, inter, nichtbinären, trans und agender
Menschen (FLINTA*s) weltweit. Wir setzen uns zur Wehr gegen patriarchale
Herrschaftsstrukturen in der festen Überzeugung, dass gesellschaftliche
Veränderung nur durch aktiven Widerstand möglich ist. ---- In der
aktuellen globalen politischen Lage sind FLINTA*s mit unterschiedlichen
Facetten patriarchaler Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt
konfrontiert: Weiterhin existiert die ökonomische Ausbeutung durch die
Doppelbelastung von Lohnarbeit und Sorgearbeit. FLINTA*s übernehmen
dabei nicht nur einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit, sondern
werden im Bereich der Lohnarbeit im Durchschnitt deutlich geringer
bezahlt. Daraus folgt eine erhöhte Arbeitsbelastung im Alltag, ein
erhöhtes Armutsrisiko insbesondere im Alter und Abhängigkeiten vom meist
männlichen Partner.
Zur ökonomischen Ausbeutung hinzu kommt geschlechtsspezifische Gewalt,
die sich in kulturellen und religiösen Traditionen, in Familien und
Partnerschaften, in Schulen und Universitäten, am Arbeitsplatz und auf
der Straße manifestiert. Die Spitze dieser Gewalt stellt die ungebrochen
hohe Zahl an Feminiziden und queerfeindlichen Morden dar. Jeden Tag
versucht in Deutschland ein Mann seine Partnerin oder Expartnerin zu
ermorden. Diese versuchten und erfolgten Morde passieren nicht zufällig.
Es sind keine Einzelfälle und auch keine privaten Beziehungsdramen,
sondern Morde an Frauen, weil sie Frauen sind. Sie passieren mitten
unter uns - in der Nachbarschaft, hinter den Türen, draußen auf der
Straße. Sie kommen in allen sozialen Schichten vor.
In den unzähligen Kriegen, die weltweit auf dem Rücken der
Arbeiter*innenklasse geführt werden, verstärken sich reaktionäre
gesellschaftliche Tendenzen. Nationalismus nimmt an Fahrt auf, die
binären geschlechtlichen Rollenzuschreibungen werden verfestigt.
Gleichzeitig erleben FLINTA*s eine besondere Gefährdung durch
geschlechtsspezifische Gewalt. So wird sexualisierte Gewalt oft
systematisch als Kriegswaffe eingesetzt. Diese Gewalt wird in
Friedensprozessen häufig nicht ausreichend aufgearbeitet und die Täter
erfahren keine Konsequenzen. Die Situation von FLINTA*s verschlechtert
sich im Krieg zusätzlich durch eine erschwerte Versorgungssituation. So
haben FLINTA*s in Konfliktsituationen weniger Zugang zu medizinischer
Versorgung und ihr Zugang zu Bildung verschlechtert sich weiter.
Die letzten Jahre sind insbesondere geprägt von einem rasanten Anstieg
der Queerfeindlichkeit. In den Medien wird gegen queere Menschen
Stimmung gemacht, in vielen Ländern schränken immer neue Gesetze ihr
Leben ein und von all dem angetrieben nimmt die queerfeindliche Gewalt
auf der Straße und in Familien zu. Diese Entwicklung ist Teil eines
breiteren patriarchalen Rollbacks, der von rechten Regierungen und
Bewegungen sowie religiösen Institutionen vorangetrieben wird.
Queerfeindlichkeit und Antifeminismus sind gemeinsame Nenner, die
verschiedene reaktionäre gesellschaftliche Kräfte vereinen.
Wir streben kompromisslos nach einer Welt ohne jede Ausbeutung,
Unterdrückung und Gewalt gegen FLINTA*s. Doch um diese Perspektive zu
erkämpfen, müssen wir die Probleme an der Wurzel packen. Das Patriarchat
ist als Herrschaftsverhältnis eng mit anderen Herrschaftsverhältnissen
verknüpft. Der Kapitalismus ist auf binäre Geschlechterzuschreibungen
angewiesen, weil sie die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und eine
Abwertung reproduktiver Arbeiten erst ermöglichen. Der Staat wirkt im
Interesse des nationalen Kapitals regulierend auf die
Bevölkerungsentwicklung ein, erlässt daher Gesetze zur Kontrolle der
Körper von FLINTA*s und setzt die heterosexuelle Zweierbeziehung als
Norm durch. Wie patriarchale bezieht sich auch rassistische Ideologie
auf biologistische Zuschreibungen. Rassismus und Sexismus spalten und
schwächen fortschrittliche Kämpfe und die gesamte Arbeiter*innenklasse.
Sie werden bewusst von den Herrschenden eingesetzt, um die
Arbeiter*innen gegeneinander auszuspielen und den Kapitalismus zu
stützen. Der Kampf gegen das Patriarchat genauso wie der gesamte Kampf
für die Befreiung der Arbeiter*innenklasse, kann nur erfolgreich sein,
wenn er sich gleichsam gegen all diese Herrschaftsverhältnisse richtet
und darauf abzielt, sie mit einer sozialen Revolution zu überwinden.
Trotz der Brutalität des Patriarchats auf allen Ebenen, erleben wir
weltweit feministische Kämpfe, die inspirierende Ansatzpunkte für die
Entwicklung einer solchen Bewegung bieten. In Argentinien kämpfen
Feminist*innen gegen die ultraliberale Milei-Regierung und setzen den
Weg der "Ni Una Menos"-Bewegung gegen Feminizide fort. In Folge der
Frauenrevolution in Kurdistan entsteht eine auf feministischen
Grundsätzen basierende Selbstverwaltung. Auch in Iran, Afghanistan und
der Türkei stellen sich Feminist*innen den patriarchalen Regimen
entgegen. Gegen transfeindliche Gesetze und eine Verschärfung der
Abtreibungsgesetzgebung bildet sich Widerstand in den USA. In Europa
finden in Spanien und der Schweiz feministische Streiks mit breiter
Beteiligung statt. FLINTA*s kämpfen nicht nur in explizit feministischen
Bewegungen, sondern auch in Gewerkschaften, Bildungs- und
Stadtteilorganisationen. Diese Vielfalt des Widerstands zeigt, dass der
feministische Kampf schon jetzt untrennbar mit anderen sozialen
Bewegungen und dem Kampf der gesamten Arbeiter*innenklasse für ihre
Befreiung verbunden ist
Unsere Perspektive für die feministische Bewegung liegt in der Stärkung
des Widerstands auf globaler Ebene. Der Kampf gegen Patriarchat,
Kapitalismus, Staat und Rassismus erfordert die aktive Teilnahme aller
Geschlechter. Als Anarchist*innen setzen wir uns dafür ein, dass die
feministische Bewegung nicht nur symbolische Kämpfe führt, wie es der
liberale Feminismus vorschlägt. Unser Weg ist weder die Wahl
"progressiver" Kandidat*innen noch eine "feministische Außenpolitik".
Stattdessen wollen wir konkrete Verbesserungen am Arbeitsplatz, in der
Bildung und in Stadtteilen erkämpfen: Beendigung der
geschlechtsspezifischen Lohnungleichheit, Kollektivierung der
Sorgearbeit, Abschaffung der staatlichen Kontrolle über Körper von
FLINTA*s, Schutz vor patriarchalen Übergriffen, Bildung für alle, Aufbau
finanziell und emotional belastbarer solidarischer Netzwerke,
Organisierung eines gemeinschaftlichen Zusammenlebens auf Augenhöhe.
Es ist an der Zeit, dass mehr FLINTA*s Teil des feministischen
Widerstands werden. Cis Männer tragen ihrerseits die Verantwortung,
ihren Beitrag zur Überwindung des Patriarchats zu leisten. Als
Anarchist*innen kämpfen wir auf allen Ebenen für diese Perspektiven.
Nicht nur am 8. März, sondern das ganze Jahr hindurch. Unsere Rebellion
endet nicht, bis wir die Ketten des Patriarchats sprengen und Ausbeutung
und Unterdrückung endlich fallen.
Heraus zum 8. März!
Es lebe der weltweite Widerstand gegen Patriarchat, Kapitali
https://www.dieplattform.org/2024/03/07/anarchistische-erklaerung-zum-8-maerz-die-ketten-sprengen-fuer-die-feministische-revolution/#more-2924
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(de) France, UCL AL #347 - 50.000 Menschen für die Freilassung von Abdullah Öcalan - Politik (ca, en, it, fr, pt, tr)[maschinelle Übersetzung]
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